IRAN & ÜBERFAHRT IN DIE V.A.E.

Geradewegs durch von N nach S

Turkmenistan liegt hinter uns, weiter geht's gen Süden und somit in den Iran. Wir sind einmal mehr im Land der Karawansereien, Feuertempel und Windtürme, zum 3. Mal inzwischen (Nr. 1 & 2 kann man hier anschauen  und natürlich kommen wir auch auf der Rückreise wieder durch dieses wunderschöne Land). Die Route führt diesmal geradewegs durch bis zum Persischen Golf und garantiert mitten hinein in die allergrößte Sommerhitze! Nicht die ideale Reisezeit und schon gar nicht mit Blick auf die obligatorische Kleiderordnung hier. Wir geben uns Mühe, so lange wie möglich oberhalb von 2000m zu bleiben, aber unter 40Grad kommen wir nie. Das oberste Gebot für Parkplätze lautet ab sofort: SCHATTEN!!!

MASHHAD

Obwohl dieser Iran-Besuch leider nur eine Stippvisite sein kann, bieten sich uns unterwegs dennoch sehr interessante Zwischenstops, wie z.B. Irans große Pilgerstätte in Mashhad, der Imam Reza Schrein. Dieser Heilige Bezirk summt wie ein Bienenstock vor Menschenmengen! Einen Teil des Areals anzuschauen war uns mit zwei Begleitern an der Seite erlaubt und beide konnten uns in ausgezeichnetem Englisch Erklärungen geben und Fragen beantworten... aber man ist als Besucher dennoch weit davon entfernt zu verstehen, man kann nicht wirklich teilhaben am Geschehen, steht beobachtend am Rande und nimmt höchstens ein klein wenig die Atmosphäre auf. Trotzdem, beeindruckend!

Je weiter wir jetzt rollen, desto staubiger wird's. Wir durchkreuzen nur noch Wüste. Und hin und wieder Oasen mit scheinbar reichlich fließend Wasser. Scheinbar deshalb, weil das "reichlich und fließend" natürlich nur ausgeklügeltem Wassermanagement zu verdanken ist, ober- oder unterirdisch. Malerisch anzuschauen sind die Orte mit ihren uralten Lehmhäusern unter Dattelpalmen.

PROVINZ SÜD-CHORASAN

Wo kein Wasser mehr zur Verfügung seht, sind die Orte verlassen und dem Verfall überlassen. Man fragt sich,  wie lange es wohl dauern wird, bis gar nichts mehr übrig ist...

Wir kommen gut voran und spulen über den Tag zig Kilometer durch Bergwüste ab. Ideal, wenn wir spätestens gegen Abend wieder richtig Höhe gewinnen für frische Nachtluft und freie Sicht auf's Sternenzelt. Und möglichst unsichtbar und ungestört wollen wir auf unseren Stellplätzen über Nacht natürlich sein.  Nicht so leicht in dieser kargen Landschaft, aber Glück gehört dazu. Wir entdecken im Vorbeifahren ganz unvermittelt ein paar hohe Bäume, drehen, biegen ab und entdecken beim Näherkommen ein Gebäude daneben, von der Straße aus so gut wie nicht zu sehen. Eine Karawanserei! DAS perfekte Ziel für uns Reisende am Ende eines Reisetages.

Eben war noch von Glück die Rede, an einem anderen Übernachtungsplatz haben wir einfach nur Pech. Der rechte Vorderreifen hat sich unbemerkt irgendwo unterwegs irgendein Metall eingefahren. Beim Aufwachen stehen wir unangenehm schief. Der Einfachheit halber versuchen wir es mit Aufpumpen und schauen mal, wie weit wir damit kommen ... Der nächste Ort ist gut 30km entfernt und tatsächlich schafft es der Reifen bis dahin und solange, bis wir uns zu einer Werkstatt durchgefragt haben. Dort werden wir prompt bedient, der Reifen absolut professionell repariert und weiter geht's.

KERMAN

Auf dem Weg Richtung Süden passieren wir wieder eine "Lieblingskrawanserei", die hatten wir auf unserer letzten Tour aufgespürt, und erreichen dann Kerman. Es ist wirklich nicht die ideale Jahreszeit für einen Stadtbummel, wir wagen es dennoch, brauchen auch endlich wieder frische Vorräte und die Mühe zahlt sich natürlich aus! Man sagt uns hier, die Temperaturen seien ja schon am Sinken, wir haben nur noch 43 Grad, also alles prima, aha. An unseren letzten Besuch hier in 2017 können wir uns noch gut erinnern. Konnten damals kein Wasser tanken, die Hähne waren zugefroren. Ein Ort der Extreme?!

Persischer Golf

Wir nähern uns der Golfküste, die Temperaturen steigen und steigen, gerade sind wir bei 48 Grad angekommen, da macht's Puff... Klimaanlage aus. Das Entsetzen im Fahrerhaus ist unbeschreiblich und die Zeit reif für ein Stoßgebet an die Reisegötter. Und, halleluja, wir werden erhört, der nächste AirCon-Spezialist ist echt nur 15km entfernt. Er rettet uns auf der Stelle das Leben.

Die Hilfsbreitschaft der Iraner ist ja geradezu legendär. Es bestätigt sich immer wieder und auch an diesem Ort, an dem wir nicht nur mit dem A/C-Problem, sondern auch noch mit ziemlich niedrigem Tankfüllstand konfrontiert sind. Wir sind unterwegs leider an einigen Tankstellen abgeblitzt, keine Tankkarte zum Ausleihen vorhanden bzw. die Tankwarte gnadenlos. Aber während die Klima-Reparatur läuft, hält neben uns ein Tanklaster. Und die Jungs zögern keine Sekunde, es wird mal eben umgefüllt und alle weigern sich hartnäckig, eine Gegenleistung dafür anzunehmen. Tausend Dank! Merci vielmals! Es ist unglaublich.

Jetzt heiß es vorbereiten auf die Überfahrt rüber auf die Arabische Halbinsel. Wir genießen die letzte Übernachtung so weit oben wie möglich. Wer die Gegend kennt, weiß wie karg und unwirtlich es hier ist. Man muß aber nur ein bißchen die Augen aufhalten und sich nur ein paar Kilometer abseits der Hauptroute bewegen, dann findet man solch kleines Reiseparadies. Wir schlafen mit Wasserplätschern und unter Palmen.

Dann der Abschied. Es war diesmal nur eine Stippvisite im Land im Vergleich zu den letzten Besuchen. Aber die Rückreise führt uns ja wieder hierher, wir kommen in ein paar Monaten schon wieder zurück (ein schwerer Irrtum, es sollten daraus Jahre werden, denn Covid war schneller...). Iran ist immer eine Reise wert und noch eine und noch eine ...

V.A. EMIRATE

Zwei Tage brauchte es für alle Zoll- und Hafenformalitäten, dann hatten wir die sagenhafte Hormuzfähre endlich hinter uns.... Hello again Dubai! Wir legen hier eine kleine Verschnaufpause ein und starten dann in neuer Frische auf eine ausführliche Runde durch die Golfstaaten >>> Das nächste Reisekapitel tut sich auf...