Wir haben in Usbekistan den Amudarja überquert und stoppen nun ein letztes Mal vor Turkmenistan. Die Vorfreude ist begrenzt, wenn man denn überhaupt davon sprechen kann.
Im Juni hatten wir glücklicherweise die Visa in Astrachan / Russland bekommen. Es war damals eine enorme Erleichterung, als uns der turkmenische Konsul die Zusage für den Transit erteilte. Erspart er uns doch einen riesigen Umweg, wir hatten uns damit den kürzesten Weg in den Iran gesichert. Aber seitdem stand auch fest, an welchem Tag und wo genau wir einzureisen haben und wir dürfen auch nicht länger als 5 Tage im Land bleiben. Die zu fahrende Strecke ist außerdem exakt definiert und wird unterwegs und am Ende kontorlliert. Am Eingangsgrenzposten wird uns ein GPS-Tracker verpaßt, der am Ausgangsgrenzposten ausgelsen wird. Die Straßen sind die Katastrophe. Die Gebühren für Zoll und Visa und weiß der Kuckuck sonst noch was hoch.
Aber jetzt sind wir da, in Stan-Staat Nr. 5. Das einzige Fahrzeg an diesem Tag am Grenzposten, man nahm sich geschlagene 6 Stunden Zeit für uns, grrrrrrr... Vor ziemlich genau 2 Monaten sind wir in Kasachstan eingereist, in Nr.1. Jetzt also das seltsame, abgeschottete Turkmenistan. Überaus herzlich haben uns die Leute auf dem Lande aufgenommen. Touristen haben sie nicht oft da und wenn, "dann fahren sie nur durch und interessieren sich gar nicht!", sagte uns gegenüber einer vorwurfsvoll. Daß das Visaregime der Grund dafür ist, war ihm neu und er konnte es nicht fassen. Wir konnten unsererseits verschiedene Sachen kaum fassen und nur verwundert den Kopf schütteln! Ein Spaziergang durch die steril wirkende Hauptstadt Ashgabat ist ein surreales Erlebnis. Überall unsichtbare Schilder: nicht anfassen, nicht betreten, nicht fotografieren… Polizeipräsenz sorgt für die Befolgung. Turkmenistan ist sehr speziell, mehr als jedes andere Land in unserer Reisehistorie. Und doch, wir haben uns dafür interessiert und hingesehen und uns bemüht, zu verstehen! Zu sehen gab es (abgesehen von der Hauptstadt) zum Beispiel eine UNESCO Welterbestätte in Köneürgenç.
Und natürlich mußten wir zwingend am "Tor zur Hölle" übernachten, diesem gigantischen brennenden Loch in der Erde. Wie oft hieß es schon, es würde nun endgültig gelöscht, zugeschüttet oder irgendwas dergleichen. Wer weiß, jedenfalls loderde es noch, als wir da waren. Faszinierend.
Jetzt wartet der Iran auf uns. Da kennen wir uns schon etwas besser aus. Da ist wirklich Vorfreude angesagt!!!