Dubai - UAQ - RAK - Hajar - Fujairah

Durch den Nordwesten der Emirate

On the Road again

10 Monate Stillstand! Länger außer Betrieb war unser rollendes Zuhause nie, soweit wir uns erinnern. Daß das Abstellen zwar unter Zeitdruck aber nach Plan über die Bühne ging, zahlt sich jetzt aus: das Auto nimmt den Dienst ganz ohne Gemaule wieder auf. Einzige echte Sorge sind die Aufbaubatterien, die "müde" geworden sind über die Zeit. Also bleiben wir vorerst an Ort und Stelle und checken die Marktlage für einen Ersatz, versuchen es aber vorher mit "Wachkitzeln". Vielleicht geht noch was... Zuallererst aber tauchen wir wieder ein in die örtliche Atmosphäre und ihre kulinarischen Verführungen und füllen mit Genuß all unsere Vorräte an Bor wieder auf.

Frischzellenkur in Dubai

Leider bringt keiner der Wiederbelebungsversuche und Tests das gewünschte Ergebnis. Die Batterien müssen raus und neue her (aber wir bleiben beim Bewährten: Trojan Deep Cycle Heavy Duty 320 AH 24V System ).

Durch den Organisationsaufwand und die nötigen Handgriffe sind wir zwar etwas ausgebremst, werden aber mit Sonne und Vogelgezwitscher reichlich entschädigt. Als wir dann wieder korrekt "unter Strom stehen", geht die Tour endlich richtig los. Bye-bye Dubai! Wir ziehen weiter die Küste rauf in die nächsten Emirate.

Umm Al Quwain

Jetzt raus aus dem Stadtgetümmel und echtes Grün sehen! Leider in diesem Jahr besonders rar hier im Wüstenstaat, der Regen ist ausgeblieben. Aber Mangroven hat's und die sind zäh genug dafür.  Wir werfen den Anker für ein paar Tage, mit ein paar Krabben als einzige direkte Nachbarn.

Ras Al Khaimah

Man fragt sich natürlich, welchen Aktiondsradius wir hier überhaupt haben können, fern der Heimat in diesen Zeiten, in denen die Welt pandemiebedingt quasi stillsteht. Einen extrem überschaubaren natürlich. Die Anrainer der VAE halten ihre Grenzen weiter geschlossen, Abu Dhabi betreibt zudem inner-emiratische Grenzposten mit Einreisebeschränkungen, aber durch die anderen 6 Emirate können wir reisen und uns überall ausgezeichnet versorgen. Die allseits bekannten Regeln bzgl. Hygiene und Abstand sind ziemlich professionell etabliert hier und anders als anderswo und im Unterschied insbesondere zur Heimat wird hier in Höchstgeschwindigkeit bereits durchgeimpft. Uns geht es jedenfalls gut damit. Wir stärken unser Immunsystem mit Sonnenvitaminen und das Auto wird bewegt. Es geht weiter ins nächste Ermirat: RAK.

Wir sind so langsam unterwegs wie nie, unsere Tagesetappen sind durchaus auch was für geübte Fußgänger. Trotzdem sind wir dann doch schon nach kurzer Zeit fast überall gewesen an der Küste. Zeit für Abwechslung, also kehren wir dem Meer den Rücken und nehmen uns Wadis und Berge vor.  Da sieht es schon ein bißchen nach Oman aus. Ganz wunderbar!

Der großer Vorteil der nördlichen Emirate: worauf immer man gerade Appetit hat, es ist nur einen Katzensprung entfernt. Wadi, Berg, Strand, Sand... Spontan entscheiden wir uns für ein paar Tage im Sand! Oft heißt es, gute Stellplätze seien eine Rarität in den Emiraten. Manchmal schläft man tatsächlich mutterseelenallein ein hier, aber später reißt es einen aus dem Schlaf, dann findent man sich urplötzlich mitten in Picknick und Party wieder. Unser Rezept dagegen lautet, sich abseits der Haupt-Attraktionen zu halten und loszulösen von den Vorschlägen der Navi-Apps. Auf eigenen Wegen kommt man an die stimmungsvollsten Orte, hin und wieder geht einem dabei zwar der Asphalt aus, aber auch der Weg an sich kann ja ein Ziel sein ...

Diesmal ist es eine verlassene Farm zwischen Dünen, die uns anzieht. Mit geradezu mystischem Morgennebel und offenbar direkt auf dem Spazierweg des örtlichen Kamelkindergartens gelegen. Im Schatten hoher Tamarisken haben wir hier gut eine Woche verbracht.

Dann erneuter Wechsel, von der Sand- in die Bergwüste, vom Parkplatz zwischen Dünen auf ein Hochplateau im Hajar-Gebirge. Die letzten 5 km auf Piste sind sportlich für unser Schwergewicht, aber die Mühe wird mit Aussicht belohnt. Wir landen gut 500m über der Oase Khatt und dürfen uns zur Abwechslung mal wieder warm anziehen. Trotz Lagerfeuers!

Hajar-Gebirge

Eigentlich zieht es uns inzwischen mit Macht an die Ostküste, also wieder ans Meer. Die Temperaturen steigen Tag für Tag, wir sind inzwischen jenseits der 30°, also lockt der Strand. Aber je länger wir durch das Gebirge rollen, desto schöner wird's. Schroff, völlig kahl, ohne Erdreich, ohne Pflanzen... So schaut's die meiste Zeit aus, aber dann biegt man um die Ecke und landet urplötzlich in sattem Grün!

Auf unseren bisherigen Touren durch die Emirate haben die Berge nie eine besondere Rolle gespielt, aber bis dato standen Ras Al Khaimah und Fujairah auch nie im Detail auf dem Plan. Jetzt gilt das genaue Gegenteil, das Hajar-Gebirge läßt uns nicht mehr los. Die VAE sind eh nicht groß und aktuell haben wir zudem nur etwa 15% davon zur Verfügung (denn Abu Dhabi, als das größte Emirat, lassen wir wegen der restriktiveren Pandemiebeschränkungen aus). Fast hatten wir Bedenken, wir könnten uns langweilen auf die Dauer, doch wie man sieht, man kann sich täuschen. also heißt das Motto vorerst weiterhin: Oben bleiben!

Im Hajar gibt's Gebirgsoasen und in Gebirgsoasen Forts. Anzunehmen, daß uns auf der Tour insgesamt allerhand davon begegnen werden, wir sind schließlich eine ganze Weile in der Gegend unterwegs. Fort Nr.1 haben wir jedenfalls eher zufällig auf dem Weg in ein Wadi gefunden.

Fujairah

Dann, endlich stehen wir wieder am Strand und zwar direkt am Indischen Ozean. Ein guter Zeitpunkt, einmal wieder für ein paar Tage den Anker zu werfen. Welchen Weg wir im Weiteren einschlagen, erzählen wir hier


>>> Es geht durch den Nordosten der Emirate und zurück "in die Quarantäne". <<<