TADSCHIKISTAN

The PAMIR-HIGHWAY is a HIGH WAY

Wir fahren jetzt der Welt auf's Dach. Der erste 4000er Pass kommt schon im Niemandsland zwischen Kirgistan und Tadschikistan auf uns zu und auf 4655m ü.d.M. erreichen wir dann unser Maximum an dünner Luft.

Lange geht's weder nach links noch rechts, halt nur oben entlang und durch ziemlich raue Gegend. Aber es ist nicht so, daß hier keiner lebt. Nur wie? Es gibt nichts und man hat augenscheinlich auch nicht viel. Die meisten LKW jedenfalls keine Reifen mehr. Der einzige Brennstoff sind trockenes Buschwerk und Viehdung. Wo, wann und was kann man hier an Lebensmitteln kaufen? Wo gehen die Kinder zur Schule? Vielleicht eine Tagesreise zum nächsten Ort auf der Ladefläche eines Gaz oder Kamaz oder Uaz in praller Höhensonne? Vom Winter ganz zu schweigen. Und dann rollen wir da so durch, voller Sportsgeist, mit vollen Tanks und vollem Kühlschrank …

Eine Übernachtung hier oben auf dem Dach der Welt fühlt sich vielleicht nicht ganz so einsam an wie auf einem Segelboot auf hoher See, aber viel fehlt nicht.

Abwärts Richtung Wakhan Korridor

Ein kurzer Stop noch in Murghob und eine letzte Übernachtung auf knapp unter 4000, dann lassen wir den Pamir Highway links liegen. Die nächste Übernachtung ist gut 1000m tiefer und im Wakhan Korridor geplant. Dazwischen erwartet uns eine hoch interessante Strecke, hoch oben am Hang entlang und hoffentlich mit aktuell guter Sicht auf den Hindukusch.

Der Straßenzustand ist kein Zustand. Buckelpiste, Knietiefe Löcher, Wellblech. Wir sind im Kriechgang unterwegs und selbst Overlander mit Fahrrad haben überhaupt keine Mühe uns zu überholen!

Nach Langar am Ufer des Panj

Über lange, langsame Kilometer hinweg haben wir im sogenannten Wakhan Korridor Tadschikistan hüben und Afghanistan drüben, dazwischen nur der tosende Panj. Viel ist nicht los, nur vier "Pamir-Taxi" insgesamt fahren mit uns auf der Route, sind aber nicht schneller, weil regelmäßig Reifenwechsel angesagt ist oder mal ein Schaf eingefangen werden muß, das bei voller Fahrt vom Dach absprang.

Es geht mal rauf und mal runter und weiter schön sachte an der Wand entlang bis nach Langar, das am Ende tief unten im Panj-Tal liegt.

Zurück zum Highway

Der Weg (Abzweigungen gibt es nicht) führt immer weiter am Panj und der Grenze zu Afghanistan entlang und wieder direkt auf die "Hauptstraße", den “Highway“, wobei wir die Bezeichnung an dieser Stelle doch leicht übertrieben finden. Einbahnstraße ist er übrigens auch nicht,...

Tommy & Conny

Und dann schaffen wir es doch tatsächlich, mit Tommy und Conny zusammenzutreffen! Nach Jahren kreuzen unsere Laster endlich wieder einmal am selben Punkt auf der Landkarte zur gleichen Zeit auf. Treffen mit dem MANTOCO-Team am Rande des Pamir Highway. Die beiden kommen uns quasi direkt aus Afrika entgegen.

Die letzten Kilometer in Tadschikistan

Es geht weiter in Richtung Duschanbe, rein in einen Backofen, wir knacken dort die 40 Grad-Marke. Ein letztes Mal geht´s noch rauf auf über 3000m und durch den 5km langen (von vielen als so schaurig empfundenen) Ansob-Tunnel.

Kurzer Abstecher zu See Nr. 3 der "Sieben Seen" und ein letzter Halt im Grenzort Pandschakent mit seinem wunderbaren orientalischen Basar. Es folgt unser vierter Stan-Staat: Usbekistan 🐪